- BMW erstarkt: Sheldon van der Linde erkämpft Platz zwei
- Wichtige Punkte verloren: Titelverteidiger Rast nur Siebter
- Im privat eingesetzten Audi: Ferdinand Habsburg überrascht als Sechster
Drittes Rennen, dritter Sieg: Nico Müller dominiert die DTM. Der Audi-Pilot aus der Schweiz gewann auf dem Lausitzring das dritte Saisonrennen. Damit ist er der erste DTM-Pilot der Geschichte, der die ersten drei Rennen einer Saison gewinnen konnte. Doch der Sieg fiel dem 29-Jährigen nicht so leicht wie beim Saisonauftakt in Spa-Francorchamps, als er in beiden Rennen die vollen Punkte kassierte. BMW zeigte sich nach der Enttäuschung in Belgien deutlich stärker und eroberte mit Sheldon van der Linde den zweiten Platz. Der 21-jährige Südafrikaner setzte Müller zeitweise sogar unter Druck und streckte die Hand nach dem Sieg aus. Immerhin landeten vier BMW neben sechs Audi unter den zehn Besten. Als Dritter sah Robin Frijns (Audi) die Zielflagge, der wie schon in Spa seine Pole-Position nicht zum ersten Sieg nutzen konnte. Für eine Überraschung sorgte Ferdinand Habsburg. Im privat eingesetzten Audi des belgischen WRT-Teams erkämpfte sich der Österreicher den sechsten Platz.
Vor dem vierten Saisonrennen am Sonntag (ab 13:00 Uhr live auf SAT.1 und im Livestream via grid.dtm.com) führt Vizemeister Müller mit bereits 80 Punkten die Fahrerwertung an, Frijns ist neuer Zweiter (43) vor Titelverteidiger Rast (35). Die DTM trägt auf dem Lausitzring, zwischen Berlin und Dresden gelegen, seinen ersten Double-Header aus, denn nur eine Woche später finden an gleicher Stelle die Saisonrennen fünf und sechs statt.
BMW übt erstmals Druck auf Audi aus
Nico Müller legte in einem Rennen, dass von zahlreichen Positionskämpfen geprägt wurde, bereits beim Start den Grundstein zum Erfolg. Bis zur kritischen ersten Kurve beschleunigte er seinen niederländischen Markenkollegen Robin Frijns aus. Auch Sheldon van der Linde machte am Start einen Platz gut und übernahm Rang drei von Loïc Duval (FRA/Audi), der am Ende als einziger Fahrer nicht ins Ziel kam. Titelverteidiger René Rast konnte am Start ebenfalls Plätze gut machen, wurde dann aber Opfer einer Berührung und musste in der dritten Kurve aufs Gras ausweichen.
Van der Linde bestätigte den Aufwärtstrend von BMW und machte Druck auf Frijns. Der Südafrikaner fuhr früh zum Reifenwechsel an die Box und zog letztlich an Frijns vorbei, als der Niederländer nach seinem Pflichtstopp auf die Rennstrecke zurückkehrte. Fortan brannte van der Linde mit dem BMW M4 DTM ein Feuerwerk ab und verkürzte für einige Runden stetig den Rückstand auf Müller. Doch der Schweizer konterte souverän, machte keinen Fehler und brachte den Sieg letztlich sicher nach Hause, vor van der Linde und Frijns. Mit den Plätzen vier und fünf unterstrichen Doppel-Champion Marco Wittmann und Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock, dass BMW in nur zwei Wochen erhebliche Fortschritte erzielt hat. René Rast, der auch beim Reifenwechsel Zeit verlor, kam letztlich hinter Habsburg nur als Siebter ins Ziel. Am Freitag hatte der zweimalige DTM-Champion seinen Spa-Sieg im Sonntagrennen am Grünen Tisch verloren. Wegen des unerlaubten Einsatzes von Extra-Leistung (Push-To-pass) erhielt der Mindener eine Zeitstrafe und wurde auf Rang drei zurückversetzt.
Zweite Pole-Position für Niederländer Frijns
Im Qualifying hatte Robin Frijns wie schon am Samstag in Spa-Francorchamps seine zweite Pole-Position der Saison erobert. Spa-Doppelsieger Nico Müller und Loic Duval komplettierten für Audi die ersten drei Startpositionen. BMW präsentierte sich deutlich stärker als beim Auftakt in Belgien und brachte mit Sheldon van der Linde, Timo Glock und Zweifach-Meister Marco Wittmann ebenfalls drei Autos in die ersten drei Startreihen. |